Pfarrkirche St. Heinrich und Gunther in Schönbrunn am Lusen
Patrozinium:
- Hl. Heinrich II. (13. Juli)
- Hl. Gunther (9. Oktober)
Der beiden Heiligen wird zusammen am Anbetungstag, dem 15. Juli gedacht.
Weihe: 31. Juli 1938 durch Bischof Simon Konrad Landersdorfer
Der steinige Weg zum Kirchenbau...
Der Ort Schönbrunn am Lusen wird erstmals 1599 im Zusammenhang mit der Errichtung einer Glashütte urkundlich erwähnt. Über Jahrhunderte hinweg mussten die Schönbrunner weite Kirchwege nach Hohenau, Mauth und Kreuzberg zurücklegen, was besonders in den harten Wintermonaten in den Höhen des Bayerischen Waldes sehr beschwerlich war. Im Jahr 1871 erhielt Schönbrunn eine eigene Schule. Die Rufe nach einem eigenen Gotteshaus wurden immer lauter. Als die Einwohner mit großem Fleis im Winter 1927/28 mit Schlitten Steine aus dem Staatswald unterhalb des Lusens zum beabsichtigten Bauplatz transportierten, wurden sie mit der Baugenehmigung durch das Bischöfliche Ordinariat belohnt.
Der Grundstein wurde am 8. Juli 1928 gelegt. Zehn Jahre später, am 31. Juli 1938 erfolgte die Weihe der Kirche durch Bischof Simon Konrad Landersdorfer. Schönbrunn war ab 1930 Expositur der Pfarrei Hohenau und wurde am 19. März 1941 zur selbstständigen Pfarrei erhoben.
Ausstattung
Die neu erbaute Kirche wurde mit einem Hochaltar mit einer barocken Kreuzigungsgruppe und einem Kreuzweg aus Gipsstuck aus der Klosterkirche in Thyrnau ausgestattet. Mit der äußerst kunstvollen Ausmalung wurde der Münchner Kirchenmaler Gotthard Bauer beauftragt. Er bereicherte die Kirche mit Fresken der vier Evangelisten hinter dem Hochaltar, der vierzehn Nothelfer an den Seitenaltären und der Rodungsgeschichte des Heiligen Gunther über dem Haupteingang. Ebenfalls war der Chorbogen bemalt, darüber thronte das Auge Gottes. Die im Jahr 1929 von Franz Xaver Kurländer in Passau hergestellten Glasfenster im Presbyterium zeigen die Kirchenpatrone, den Hl. Kaiser Heinrich II. und den Hl. Gunther von Niederalteich sowie den Hl. Maximilian, einen unserer Bistumspatrone. Die Seitenaltäre sind der Gottesmutter Maria und dem Hl. Bruder Konrad geweiht.
Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurden Hochaltar, Kanzel und Speisgitter entfernt, sowie einige Fresken im Chorbogen sowie das Auge Gottes weis übermalt. Eine weitere Renovierung und Umgestaltung erfolgte 1978, ein Ambo und ein Volksaltar aus Granit sowie ein Tabernakel aus Bronze des Gröbenzeller Künstlers Wolfgang Hirtreiter, der an einer aus der Pfarrkirche Hohenau stammenden Granitsäule befestigt wurde, kamen in die Kirche.
Bei der Großen Innenrenovierung im Jahre 1988 wurde die Kreuzigungsgruppe an ihren Platz zurückgeholt und in den aus Holz und Bayerwaldgranit errichteten, heimatbezogenen Bau eine moderne Bronzeausstattung des Kölner Bildhauers und Künstlers Egino Weinert behutsam und passend eingefügt.
„Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit.”
Virtueller Rundgang
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Glocken
Auf dem massiven, ortsbildprägenden Turm rufen fünf Kirchenglocken die Gläubigen zu Gebet und Gottesdienst. Die ersten, 1933 geweihten Glocken fielen dem 2. Weltkrieg zum Opfer.
1949 wurden die “Kreuzglocke” (676 kg) und die “Friedenskönigin” (477 kg) angeschafft.
1963 kamen die “Bruder-Konrad-Glocke” (331 kg) sowie die “Christkönigsglocke” (1213 kg) dazu.
2012 wurde dieses Geläut um die “Guntherglocke” (268 kg) ergänzt.
Alle Glocken stammen aus der Gießerei Perner in Passau und ergeben zusammen ein herrliches Klangbild.
Orgel
Die erste Orgel wird im Jahr 1932 von der Firma Hiendl, Passau eingebaut. Im Gehäuse dieser Hiendl-Orgel befinden sich noch heute die Pfeifen.
1976 wird diese Orgel in der Chronik als “unbespielbar” bezeichnet. Der damalige Pfarrer Horst Otto Prieschl setzte sich sehr für die Anschaffung eines neuen Instruments ein. So konnte 1982 eine Kirchenorgel mit 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal der Firma Kaulmann, Wegscheid, geweiht werden. Die Disposition wurde von Domorganist Walter R. Schuster erstellt.
1989 wird dieses Instrument von Orgelbauer Gerhard Schmid, Kaufbeuren, renoviert, auf 16 Register erweitert und ein Zimbelstern eingebaut.
Die letzte große Renovierung erfolgte im Jahr 2012.