Pfarrkirche St. Peter und Paul in Hohenau
Patrozinium: 29. Juni
Ewige Anbetung:
- 16. Juli
- 16. Oktober
Zum Kirchenbau in Hohenau
Die mangelnden schriftlichen Überlieferungen zum frühen Kirchenbau sind in der Tatsache begründet, dass der Hohenauer Pfarrhof mehrmals abbrannte und auch die Passauer Stadtbrände des 17. Jahrhunderts die älteren Bestände des Diözesanarchivs zerstörten. Fest steht, dass im Jahr 1476 mit der Errichtung des Chores ein Kirchenbau begonnen worden ist. Im Jahr 1613 sind Bauarbeiten an der Kirche erwähnt. 1737 ist der Bau von Langhaus und Turm überliefert. In den barocken Neubau wurde damals der gotische Chor miteinbezogen. 1782 ist südwestlich der Pfarrkirche die als „Seelenkapelle“ bezeichnete Kapelle als Stiftung des Schönbrunner Glashüttenmeisters Josef Anton Hilz erbaut worden.
Die Figuren zum Hochaltar wurden 1886 durch den Bildhauer Emanuel Basler aus Simbach am Inn gefertigt. Die ursprünglich barocke Zwiebelhaube wurde 1892 durch ein schiefergedecktes Spitzdach ersetzt.
1932 fand eine umfassende Renovierung und Neuausschmückung der Pfarrkirche statt. Das damals angebrachte Deckengemälde im Langhaus stammt von dem in der Diözese populären Münchner Maler Gotthard Bauer. Der Passauer Glasmaler Franz Xaver Kurländer fertigte die farbigen Fensterverglasungen des Langhauses.
Die farbigen Fensterverglasungen des Langhauses
1924 wandte man sich an das Landesamt für Denkmalpflege in München, um die Erlaubnis für die Vergrößerung der als viel zu klein bezeichneten Kirche zu erlangen. Allerdings wurde von amtlicher Seite der Abbruch des gotischen Chors, dessen regional bedeutsamer Wert betont wurde, untersagt und die Einbeziehung dessen in eine Erweiterung vorgeschrieben. Der Augsburger Architekt Michael König fertigte eigens Pläne für eine Erweiterung an. Nach diesen im Jahr 1928 angefertigten Maßgaben erfolgte erst in den Jahren 1964/65 eine gänzliche Neugestaltung und Erweiterung der Hohenauer Pfarrkirche nach den Entwürfen des im Markt Eisenstein geborenen und in München tätigen Architekten Toni Kuchler. Mit der Niederlegung der Sakristei wurde am 1. Juni 1964 mit den Bauarbeiten begonnen. Als Besonderheit wurde empfunden, dass durch den Anbau von 2 Querarmen eine Steigerung der Wirkung des Altarraums erzielt werden konnte. Gemäß den Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils konnte der zu erhaltende Chor als eine überdachte Altarinsel gestaltet werden. Eine neuerbaute Sakristei wurde an der Nordwestseite der Kirche angefügt. In das Gesamtkonzept wurde die bauliche Verbindung der ehemaligen Taufkapelle (früher Seelenkapelle) mit dem Kirchengebäude miteinbezogen. Die Weihe des damals vollendeten Kirchenbaus und der Altäre wurde am 10. Oktober 1965 durch den Passauer Diözesanbischof Simon Konrad Landersdorfer vorgenommen.
Im Jahre 1976 wurde von der Künstlerin Pier Ragnhild Eckhoff der Kreuzweg der Liebe geschaffen. Dieser befindet sich seit der Renovierung 2009 im Vorraum der Pfarrkirche. 1977 musste das gesamte Kirchendach mit Kupfer neu gedeckt werden, da durch die exponierte Lage immer wieder Regen und Schnee in den Dachraum eindrangen.
Kreuzweg der Liebe
Eine weitere Umgestaltung der Kirche wurde ab 2009 nach den Plänen des Münchner Künstlers Manfred Mayerle verwirklicht. Im Zusammenhang mit der Innenraumgestaltung wurde auch der Abbruch der vorhandenen Empore und deren Neubau nach Plänen des Diözesanbauamtes genehmigt. Unter Erhaltung der Fenster von 1932 wurde das Innere durch die Vermauerung der Nischen unter den Fenstern, den Einbau neuer Kirchenbänke und die veränderte Aufstellung der Seitenaltäre vervollständigt. Der alte Kreuzweg wurde in den beiden Seitenarmen der Kirche wieder neu integriert.
Die Glocken im Turm
- Sterbeglocke (100 kg, f”)
1952 kamen drei Bronzeglocken hinzu
- “Maria, Königin des Friedens”, 475 kg, as‘;
- “Bruder Konrad”, 130 kg, es”;
- “Christkönig”, 234 kg, c”;
1965 kam eine weitere Glocke hinzu
- “St. Petrus”, 318 kg, b‘
Alle Glocken wurden von der Firma Perner in Passau hergestellt.