Foto: Klaus Schreiner

Pfarrkirche St. Peter und Paul in Hohenau

Patrozinium: 29. Juni

Ewige Anbetung:

- 16. Juli

- 16. Oktober

Zum Kirchenbau in Hohenau

Die man­geln­den schrift­li­chen Über­lie­fe­run­gen zum frü­hen Kir­chen­bau sind in der Tat­sa­che begrün­det, dass der Hohen­au­er Pfarr­hof mehr­mals abbrann­te und auch die Pas­sau­er Stadt­brän­de des 17. Jahr­hun­derts die älte­ren Bestän­de des Diö­ze­san­ar­chivs zer­stör­ten. Fest steht, dass im Jahr 1476 mit der Errich­tung des Cho­res ein Kir­chen­bau begon­nen wor­den ist. Im Jahr 1613 sind Bau­ar­bei­ten an der Kir­che erwähnt. 1737 ist der Bau von Lang­haus und Turm über­lie­fert. In den baro­cken Neu­bau wur­de damals der goti­sche Chor mit­ein­be­zo­gen. 1782 ist süd­west­lich der Pfarr­kir­che die als See­lenka­pel­le“ bezeich­ne­te Kapel­le als Stif­tung des Schön­brun­ner Glas­hüt­ten­meis­ters Josef Anton Hilz erbaut worden. 

Alte Ansicht von Hohenau
Die Pfarrkirche "St. Peter und Paul" vor dem Umbau 1964.
Die sogenannte "Seelenkapelle" im Jahr 1964.
Die Pfarrkirche von Hohenau vor der Renovierung von 1932
Die Empore der Pfarrkirche um 1930.
Der Innenraum der Pfarrkirche nach der umfassenden Renovierung und Neuausschmückung von 1932.

Die Figu­ren zum Hoch­al­tar wur­den 1886 durch den Bild­hau­er Ema­nu­el Bas­ler aus Sim­bach am Inn gefer­tigt. Die ursprüng­lich baro­cke Zwie­bel­hau­be wur­de 1892 durch ein schie­fer­ge­deck­tes Spitz­dach ersetzt.

1932 fand eine umfas­sen­de Reno­vie­rung und Neu­aus­schmü­ckung der Pfarr­kir­che statt. Das damals ange­brach­te Decken­ge­mäl­de im Lang­haus stammt von dem in der Diö­ze­se popu­lä­ren Münch­ner Maler Gott­hard Bau­er. Der Pas­sau­er Glas­ma­ler Franz Xaver Kur­län­der fer­tig­te die far­bi­gen Fens­ter­ver­gla­sun­gen des Langhauses.

Die farbigen Fensterverglasungen des Langhauses

Die heilige Elisabeth.
Der heilige Florian
Der heilige Oswald
Der heilige Sebastian

1924 wand­te man sich an das Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge in Mün­chen, um die Erlaub­nis für die Ver­grö­ße­rung der als viel zu klein bezeich­ne­ten Kir­che zu erlan­gen. Aller­dings wur­de von amt­li­cher Sei­te der Abbruch des goti­schen Chors, des­sen regio­nal bedeut­sa­mer Wert betont wur­de, unter­sagt und die Ein­be­zie­hung des­sen in eine Erwei­te­rung vor­ge­schrie­ben. Der Augs­bur­ger Archi­tekt Micha­el König fer­tig­te eigens Plä­ne für eine Erwei­te­rung an. Nach die­sen im Jahr 1928 ange­fer­tig­ten Maß­ga­ben erfolg­te erst in den Jah­ren 1964/65 eine gänz­li­che Neu­ge­stal­tung und Erwei­te­rung der Hohen­au­er Pfarr­kir­che nach den Ent­wür­fen des im Markt Eisen­stein gebo­re­nen und in Mün­chen täti­gen Archi­tek­ten Toni Kuch­ler. Mit der Nie­der­le­gung der Sakris­tei wur­de am 1. Juni 1964 mit den Bau­ar­bei­ten begon­nen. Als Beson­der­heit wur­de emp­fun­den, dass durch den Anbau von 2 Quer­ar­men eine Stei­ge­rung der Wir­kung des Altar­raums erzielt wer­den konn­te. Gemäß den Vor­ga­ben des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils konn­te der zu erhal­ten­de Chor als eine über­dach­te Altar­in­sel gestal­tet wer­den. Eine neu­erbau­te Sakris­tei wur­de an der Nord­west­sei­te der Kir­che ange­fügt. In das Gesamt­kon­zept wur­de die bau­li­che Ver­bin­dung der ehe­ma­li­gen Tauf­ka­pel­le (frü­her See­lenka­pel­le) mit dem Kir­chen­ge­bäu­de mit­ein­be­zo­gen. Die Wei­he des damals voll­ende­ten Kir­chen­baus und der Altä­re wur­de am 10. Okto­ber 1965 durch den Pas­sau­er Diö­ze­san­bi­schof Simon Kon­rad Land­ers­dor­fer vorgenommen.

Baubeginn im Juni 1964.
Der Rohbau der erweiterten Pfarrkirche.
Die Kirche in ihrer heutigen Erscheinung, jedoch noch ohne Kupferdach.
Das Mittelschiff zur Chorempore hin vor der Renovierung im Jahre 2009.
Der Altarraum vom Mittelschiff aus betrachtet vor der Renovierung im Jahre 2009.

Im Jah­re 1976 wur­de von der Künst­le­rin Pier Rag­nhild Eck­hoff der Kreuz­weg der Lie­be geschaf­fen. Die­ser befin­det sich seit der Reno­vie­rung 2009 im Vor­raum der Pfarr­kir­che. 1977 muss­te das gesam­te Kir­chen­dach mit Kup­fer neu gedeckt wer­den, da durch die expo­nier­te Lage immer wie­der Regen und Schnee in den Dach­raum eindrangen.

Kreuzweg der Liebe

Die schlafenden Jünger.
Jesus betet am Ölberg.
Die Verurteilung Jesu.
Kreuzweg
Jesus begegnet seiner Mutter.
Jesus fällt unter der Last des Kreuzes.
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
Veronikas Liebesdienst.
Der gekreuzigte Jesus.
Der auferstandene Jesus.

Eine wei­te­re Umge­stal­tung der Kir­che wur­de ab 2009 nach den Plä­nen des Münch­ner Künst­lers Man­fred May­er­le ver­wirk­licht. Im Zusam­men­hang mit der Innen­raum­ge­stal­tung wur­de auch der Abbruch der vor­han­de­nen Empo­re und deren Neu­bau nach Plä­nen des Diö­ze­san­bau­am­tes geneh­migt. Unter Erhal­tung der Fens­ter von 1932 wur­de das Inne­re durch die Ver­maue­rung der Nischen unter den Fens­tern, den Ein­bau neu­er Kir­chen­bän­ke und die ver­än­der­te Auf­stel­lung der Sei­ten­al­tä­re ver­voll­stän­digt. Der alte Kreuz­weg wur­de in den bei­den Sei­ten­ar­men der Kir­che wie­der neu integriert.

Das Langhaus der Pfarrkirche nach der Innenrenovierung von 2009. In den beiden Seitenarmen der Kirche ist der alte Kreuzweg zu erkennen.
Die neue Chorempore nach der Innenrenovierung von 2009.
Der Tabernakel mit integriertem ewigem Licht nach der Innenrenovierung 2009. Im Vordergrund der alte Taufstein. Auf den beiden Seiten sind die neu platzierten Seitenaltäre zu erkennen.
Das Wappen der Abtei Niederalteich.
Das Wappen des Fürstbistums Passau.
Das Wappen des Klosters Rinchnach.
Das Wappen des Stifts St. Salvator.
Das Deckengemälde im Langhaus von Gotthard Bauer aus München. Zentral ist darauf die Hl. Dreifaltigkeit dargestellt, eingefasst von einer Darstellung des für die Besiedelung eines Teils des Bayerischen Waldes bedeutsamen hl. Gunther und einer Ansicht von Hohenau.
Die Bekehrung des Saulus.
Die Feier des letzten Abendmahls.
"Herr, Herr, rette mich" - das Petrusrundfenster auf der Südostseite der Pfarrkirche.
Der frühere Außeneingang zur Taufkapelle wurde mit diesem Glasbild verschlossen.
Foto: Pfarrei Hohenau

Die Glo­cken im Turm

  • Ster­be­glo­cke (100 kg, f”)

1952 kamen drei Bron­ze­glo­cken hinzu

  • Maria, Köni­gin des Frie­dens”, 475 kg, as‘;
  • Bru­der Kon­rad”, 130 kg, es”;
  • Christ­kö­nig”, 234 kg, c”;

1965 kam eine wei­te­re Glo­cke hinzu

  • St. Petrus”, 318 kg, b‘

Alle Glo­cken wur­den von der Fir­ma Per­ner in Pas­sau hergestellt.